Beschreibung V-Modell: Projekthandbuch
Das V-Modell ist ein generischer Vorgehensstandard, der für ein konkretes Projekt angepasst und konkretisiert werden muss. Das Projekthandbuch legt die für Management und Entwicklung notwendigen Anpassungen und Ausgestaltungen fest. Es dokumentiert Art und Umfang der Anwendung des V-Modells im Projekt und ist damit Informationsquelle und Richtlinie für alle Projektbeteiligten.
Der Projektleiter Herr Dr. Odysseus will sein Team mit Informationen zum Projekt versorgen, damit alle mit den Inhalten vertraut sind. Auch für später hinzukommende Teammitglieder wird diese Zusammenfassung als Grundlage dienen. Das folgende Überblickskapitel des Projekthandbuchs wird im weiteren Projektverlauf auch in die Ausschreibung übernommen und dient ebenfalls dem Auftragnehmer als Einführung.
Projekthandbuch: Projektüberblick, -ziele und Erfolgsfaktoren Die Abteilung Marken- und Patentverwaltung der Technischen Universität München (MaPaTUM) ist eine Serviceeinrichtung der Technischen Universität München (TUM). Die MaPaTUM hat die Aufgabe
Im Rahmen dieser Aufgaben wird für jedes Beantragungsverfahren und die nachfolgende Verwaltung der erteilten Marke oder des Patents eine entsprechende elektronische Akte erstellt und verwaltet. Diese Akte enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumente, die in Zusammenarbeit von Mitarbeitern der TUM und Mitarbeitern der MaPaTUM erstellt und bearbeitet werden. Da mit einer hohen Anzahl zu verwaltender Akten gerechnet wird, soll die Verwaltung und Bearbeitung der Akten der MaPaTUM durch das neu zu entwickelnde Informationssystem der Marken- und Patentverwaltung (InfoMaPa) elektronisch unterstützt werden. Mit der Entwicklung von InfoMaPa werden dabei die folgenden Ziele verfolgt:
In einer ersten Ausbaustufe von InfoMaPa, InfoMaPa I, wird nur die Beantragung von Marken unterstützt. Die Verwaltung von Marken und die Beantragung und Verwaltung von Patenten wird in späteren Ausbaustufen entwickelt. Im Einzelnen wird InfoMaPa I
unterstützen. Dafür wird für jeden Markenantrag eine Akte mit Daten angelegt, bearbeitet und geprüft. Die Benutzerakzeptanz ist ein zentrales Erfolgskriterium des Systems. Deshalb muss die Einführung von InfoMaPa I in die Ablauf- und Aufbauorganisation der MaPaTUM eingebettet werden. Die bestehenden Abläufe sind so weit wie möglich abzubilden und zu optimieren. Die Anforderungen an InfoMaPa I müssen detailliert ausgearbeitet werden. Die Entwicklung von InfoMaPa I wird ausgeschrieben und vergeben. Das entwickelte System ist dann innerhalb der MaPaTUM zu pilotieren und schließlich flächendeckend einzuführen. Die Entwicklung der einzelnen Ausbaustufen InfoMaPa I-III wird durch einen per Ausschreibung ermittelten Auftragnehmer durchgeführt, den die Technische Universität München als Auftraggeberin bei seinem Projekt begleitet. Sie führt abschließend die Abnahme des Systems durch. |
So wie Dr. Odysseus sein Team mit diesem Überblick an das Projekt InfoMaPa herangeführt hat, muss auch das V-Modell an das Projekt „herangeführt“ werden. Beim V-Modell nennt sich dieser Vorgang Tailoring. Dieses Tailoring ist notwendig, da das V-Modell in vielen unterschiedlichen Projektkonstellationen anwendbar ist.
Um das V-Modell an die spezifischen Projektgegebenheiten für InfoMaPa anzupassen, wählt der Projektleiter Dr. Odysseus aus mehreren zur Verfügung stehenden Projektmerkmalen jeweils die für InfoMaPa passenden Werte aus. Eine eingehende Beschreibung des Tailoring-Mechanismus des V-Modells findet Dr. Odysseus in der V-Modell-Referenz Tailoring im Kapitel Vorgaben und Anleitung zum Tailoring. Das Tailoring kann wie in Abbildung 4 dargestellt mit Hilfe des zum V-Modell verfügbaren Projektassistenten, oder aber auf einfache Weise von Hand auf einem Blatt Papier durchgeführt werden.
Das Ergebnis dieser Charakterisierung des Projektes legt die im Projekt verpflichtend zu verwendenden Vorgehensbausteine und die Projektdurchführungsstrategie fest. Das Ergebnis dokumentiert Dr. Odysseus im Thema Projektspezifisches V-Modell des Projekthandbuchs.
Projekthandbuch: Projektspezifisches V-Modell
Die Menge der verbindlich vorgegebenen Vorgehensbausteine (siehe Abbildung) wird für das Projekt InfoMaPa I nicht erweitert. Die Ermittlung quantitativer Projektkennzahlen (Vorgehensbaustein Messung und Analyse), eine wirtschaftliche Projektplanung und -verfolgung (Vorgehensbaustein Kaufmännisches Projektmanagement), die Evaluierung von Fertigprodukte bereits zur Anforderungserhebung (Vorgehensbaustein Evaluierung von Fertigprodukten) sowie eine besondere Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten (Vorgehensbaustein Systemsicherheit) werden als nicht unbedingt erforderlich erachtet. Die vorgegebene Projektdurchführungsstrategie lautet Vergabe und Durchführung eines Systementwicklungsprojektes (AG). |
Mit den Vorgehensbausteinen stehen auch die Aktivitäten und die Produkte für das Projekt fest. Der Projektleiter Dr. Odysseus kann nun mit Hilfe des Projektassistenten eine Dokumentation des V-Modells generieren, die nur aus Beschreibungen der für das Projekt relevanten Vorgehensbausteine, Produkte, Aktivitäten, Rollen und den weiteren V-Modell-Elementen besteht. Alternativ kann er anhand der V-Modell-Referenz Tailoring sehen, welche Produkte beziehungsweise Aktivitäten den für das Projekt gewählten Vorgehensbausteinen zugeordnet sind.
Dr. Odysseus befasst sich mit den verbleibenden Vorgehensbausteinen und überlegt sich, ob diese Vorgaben für die Durchführung von InfoMaPa sinnvoll sind. Er sieht keinen Anpassungsbedarf mehr.
Projekthandbuch: Abweichungen vom V-Modell Keine Abweichungen |
Durch die spezifische Anpassung des V-Modells an InfoMaPa steht die Projektdurchführungsstrategie Vergabe und Durchführung eines Systementwicklungsprojektes (AG) fest.
Mit dieser Projektdurchführungsstategie stehen auch die Entscheidungspunkte fest. Dr. Odysseus erstellt zunächst einen groben Terminplan für diese Entscheidungspunkte, wobei er die Vorgaben aus der Projektfortschrittsentscheidung (siehe Kapitel Projektfortschrittsentscheidung <Projekt genehmigt>) berücksichtigt. Einziger wichtiger Meilenstein, der sich nicht unmittelbar aus den Entscheidungspunkten ergibt, ist der Termin für den Ablauf der Frist für die Abgabe von Angeboten durch die potentiellen Auftragnehmer.
Die der MaPaTUM vorzulegenden Produkte gehen zu Händen von Herrn Dipl.-Ing. Platon. |
Dieser Projektdurchführungsplan dient dazu, die Termine für die Treffen mit der MaPaTUM und die gemäß V-Modell dort vorzulegenden Produkte festzuhalten. Eine detailliertere Planung erfolgt im Projektplan.
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