Quellenverweis
Sinn und Zweck
Die Kosten-Nutzenanalyse ermittelt nicht den mit einer Maßnahme erzielbaren Gewinn, sondern vergleicht den monetär bewerteten Nutzen mit den Kosten der Maßnahme. Die Kosten-Nutzenanalyse ist deshalb einzusetzen bei Projekten, die nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sind. Dies ist der Fall bei der Öffentlichen Hand, Non-Profit-Unternehmen und bei internen Projekten.
Die Kosten-Nutzenanalyse prüft und bewertet vorab die Wirtschaftlichkeit von Projekten. Ihre Ergebnisse dienen als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl der Projekte, mit denen die betroffene Organisationseinheit ihre strategischen Ziele am effektivsten verfolgen kann.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (WiBe)
Mit der IT-WiBe (Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für Projekte der Informationstechnik) können IT-Projekte bewertet, dokumentiert und in einem Projekt-Portfolio dargestellt werden. Jedes Projekt wird an einem Kriterienkatalog gemessen. Die WiBe unterscheidet zwei Arten der Wirtschaftlichkeit: die Wirtschaftlichkeit im monetären Sinne und die Wirtschaftlichkeit im weiteren Sinne.
Die in Geldwerten quantifizierbaren Kosten und Nutzen ergeben in diesem Konzept die Wirtschaftlichkeit im monetären Sinne. Bei der Zusammenstellung der Kosten und Nutzen wird hier die Kapitalwertmethode zugrunde gelegt, um den zeitlichen Verlauf der anfallenden Kosten und Nutzen angemessen zu berücksichtigen. Die monetären Kriterien sind in der WiBe dabei in zwei Gruppen unterteilt. Zur ersten Gruppe gehören die Entwicklungskosten- und Entwicklungsnutzen-Kriterien. Sie fallen normalerweise einmalig vor der Einführung eines IT-Vorhabens an und sind streng genommen die Investitionsauszahlungen und -einzahlungen. Der monetäre Nutzen entsteht dabei meist aus den Einsparungen bei der Ablösung des bisherigen Verfahrens. Die zweite Kriteriengruppe sind die Betriebskosten- und Betriebsnutzen-Kriterien. Sie fallen normalerweise nach der Einführung des IT-Vorhabens als laufende Kosten und Nutzen an und sind für den Zeitraum der voraussichtlichen Nutzungsdauer zu ermitteln. Die WiBe geht hier standardmäßig von fünf Haushaltsjahren aus.
Bei vielen IT-Vorhaben ist der Nachweis der Wirtschaftlichkeit im engeren Sinne häufig nicht möglich. Deshalb sieht die IT-WiBe nicht nur eine Betrachtung nach der Kapitalwertmethode, sondern ergänzend auch eine Bewertung mittels der Nutzwertanalyse vor. Hierbei werden zwei Beurteilungsbereiche gebildet, und zwar die Dringlichkeitswerte (WiBe D) und die qualitativ-strategischen Werte (WiBe Q).
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