Quellenverweis
Sinn und Zweck
Das Ziel der Fehler-/Zuverlässigkeitsanalyse ist die Identifikation von Fehlern und die Überprüfung der Zuverlässigkeit eines Systems. Die Fehler-/Zuverlässigkeitsanalyse kann mit folgenden Methoden durchgeführt werden:
Fehlermode-Analyse (FMEA/FMECA)
Die FMEA/FMECA ist ein methodischer Bestandteil der Systemerstellung und der Qualitätssicherung. Sie dient zur Steigerung der Funktionssicherheit und der Zuverlässigkeit von Produkten oder Prozessen sowie zur Minimierung von Fehlerauswirkungen. Hierzu zählen neben funktionalen und physischen Folgen auch die Lebenszykluskosten (Garantie- oder Kulanzkosten, Instandhaltungskonzept, Produkthaftung).
Im Rahmen der Analyse werden durch ein Team von Erfahrungsträgern aus unterschiedlichen Disziplinen zu jedem einzelnen technischen oder funktionalen Strukturelement mögliche Ausfallarten, deren Ursachen, ihre Auswirkungen und die Bedeutung für das Projekt diskutiert.
Fehlerbaumanalyse
Die Fehlerbaumanalyse (DIN 25424) ist eine erprobte, universell einsetzbare Analysemethode. Sie dient zur Abbildung des Funktionssystems und zur Quantifizierung der Systemzuverlässigkeit. Ausgehend vom “unerwünschten Ereignis” (Systemausfall) werden Top-down die Funktionen/Ausfallzustände der Komponenten und Bedienungsmaßnahmen eines Systems ermittelt. Es entsteht das boolesche Modell (der Fehlerbaum), das unter Verwendung der Zuverlässigkeitskenngrößen quantifiziert wird.
Zuverlässigkeitsmodelle
Ein Zuverlässigkeitsmodell dient der Identifikation, der Verdichtung und dem Nachweis von Zuverlässigkeitsanforderungen. Ausgehend von den nutzerorientierten Anforderungen und der Einsatzumwelt ist durch das Modell das System komplett oder adaptiv darzustellen.
Das Zuverlässigkeitsmodell soll nicht nur Aussagen über die Erreichung der Nutzerqualitätsziele machen können, sondern auch über Kriterien, die damit im Zusammenhang stehen, sowie über die zu erreichenden Zwischenziele (Zuverlässigkeitszuwachs) und den Einfluss von technischen Änderungen.
Reliability Prediction of Electronic Equipment (MIL-HDBK 217)
MIL-HDBK-217 ist seit vielen Jahren eine Standardmethode der Zuverlässigkeitsvorhersage. Das Handbuch beinhaltet eine Reihe von empirisch ermittelten Ausfallraten-Modellen, die auf historischen Bauelemente-Teilausfallraten für eine breite Palette von Bauteiltypen basieren. Es gibt Modelle für eigentlich alle elektrischen/elektronischen Teile und ebenso für einige elektromechanische. Alle Modelle sagen die Zuverlässigkeit in Bezug auf Ausfälle pro Million Betriebsstunden voraus und nehmen eine Exponentialverteilung (gleich bleibende Ausfallrate) an, die die Addition von Ausfallraten erlaubt, um höhere Gerätezuverlässigkeiten zu bestimmen. Das Handbuch enthält zwei Vorhersage-Modelle (die Bauteilbelastungstechnik und die Bauteilzähltechnik) und berücksichtigt 14 verschiedene Arbeitsumwelten, wie zum Beispiel Boden-befestigt, Bord-beobachtet etc. Typische Faktoren zur Bestimmung der Bauteilausfallrate schließen einen Temperaturfaktor, Leistungsfaktor, Belastungsfaktor, Qualitätsfaktor und einen Umweltfaktor zusätzlich zur Basisausfallrate ein.
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