Montag, 19.03.2001, 09:00, Felix-Klein-Hörsaal HG 4-24
Microsoft Research Cambridge, UK
Abteilung Telematik
Institut für Informatik und Gesellschaft
Universität Freiburg
"Mehrseitige Sicherheit - Essentieller Mehrwert für Telematikanwendungen und E-Business"
Abstract:
Ernsthafte Anwendungen von Telematik und E-Business lassen sich ohne
Sicherheit und Datenschutz nicht realisieren. Dabei sind besonders die
Berücksichtigung von Konflikten und die Balancierung der Risiken zwischen
den Akteuren wichtig. Diesen Anforderungen trägt das Konzept "Mehrseitige
Sicherheit" Rechnung, das auf die Berücksichtigung der Interessen aller
Beteiligten ausgerichtet ist. Der Vortrag stellt "Mehrseitige Sicherheit"
vor und präsentiert einschlägige Beispiele aus den Bereichen
Technikentwicklung, -anwendung und -bewertung:
1. Das im interdisziplinären Kolleg "Sicherheit in der
Kommunikationstechnik" implementierte und im Heidelberger Gesundheitswesen
erprobte Erreichbarkeits- und Sicherheitsmanagement: Es wurde u. a. zur
Erleichterung von Telekoope-ration und zur Aushandlung von
Sicherheitsanforderungen entwickelt.
2. Persönliche Sicherheitsassistenten auf der Basis von Personal Digital
Assistants, Mobiltelefonen und Chipkarten, etwa die CamWebSIM. Sie lässt
sich bei geeigneter Einbettung z. B. zur Autorisierung von Zahlungen, zur
Verknüpfung von Sicherungsinfrastrukturen und als Plattform zur Sicherung
von Telematikanwendungen einsetzen.
3. IT-Sicherheitsevaluationen durch kompetente Unabhängige auf der Basis
öffentlicher Kriterien, etwa der Norm IS 15408 "Common Criteria": Sie
können Transparenz über die Sicherheit von Produkten, Systemen und Diensten
schaffen, etwa darüber, ob die gebotene Sicherheit den Anforderungen der
Anwendung genügt. Allerdings sind sowohl das gegenwärtige
Zertifizierungssystem als auch die zugrundeliegenden Kriterien noch
verbesserungsbedürftig, wie u. a. die Erstel-lung von Schutzprofilen für
datenschutzfreundliche Kommunikationsnetze zeigte.
Zusätzlich werden Entwurfsprinzipien im Sinne mehrseitiger Sicherheit und
innovativer E-Business-Anwendungen vorgestellt und Einschätzungen zum
"Stand der Kunst" sowie zum Forschungsbedarf gegeben.